Hast du dich jemals gefragt, warum du unterschiedliche Ergebnisse siehst, wenn du bei Google nach etwas suchst? Das liegt daran, dass Google deine Suchergebnisse auf der Grundlage deiner früheren Suchanfragen, Klicks und anderer Faktoren personalisiert.
Ich verrate dir heute drei Möglichkeiten, wie du unpersonalisierte oder neutrale Suchergebnisse sehen kannst.
Wichtig ist zu wissen, dass die Suchergebnisse personalisiert sind - und zwar sowohl im organischen Bereich, also bei der Suchmaschinenoptimierung und auch im bezahlten Bereich [SEA (Search Engine Advertising)].
Google verwendet personalisierte Suchergebnisse, weil Google dem Nutzer immer die relevantesten Informationen zeigen will.
So kann die Suchmaschine auch annehmen, dass wir eher Produkte kaufen, wenn wir schon öfter danach gesucht haben. Es ist also sinnvoll, dass Google uns relevante Informationen auf der Grundlage unserer früheren Suchanfragen anzeigt.
Personalisierte Suchergebnisse sind auch für dich als Werbetreibenden nützlich. Wenn du weißt, welche Suchbegriffe jemand verwendet, um deine Website zu finden, kannst du deine Anzeigen entsprechend anpassen.
Außerdem hilft es Google, seine eigenen Dienste zu verbessern. Personalisierte Suchergebnisse bedeuten, dass das Unternehmen Nutzeranfragen besser antizipieren und schnellere Antworten geben kann.
Google personalisiert also die Suchergebnisse für alle Nutzer. Das bedeutet, dass sich die SERPs für bestimmte Suchanfragen je nach Faktoren wie Standort, Sprache, Browser und Betriebssystem sowie Webseitenverlauf und vorherige Suchanfragen unterscheiden können.
Der wichtigste Punkt ist, dass Google sein Wissen über deine früheren Suchanfragen nutzt, um zu bestimmen, welche Seiten dir angezeigt werden.
Das bedeutet, dass du relevantere Ergebnisse erhältst, die auf deinem früheren Verhalten basieren.
Google kennt deinen ungefähren Standort durch das GPS-Signal und die IP-Adresse
Befindest du dich in Berlin und suchst eine Autowerkstatt, wirst du ganz andere Suchergebnisse sehen, als wenn du dieselbe Suche in München tätigst. Die Ergebnisse werden nicht nur in Google Maps, sondern auch in der organischen Suche ganz anders sein.
Dies ist ein einleuchtendes Beispiel, es veranschaulicht aber die Funktion der personalisierten Suche ausgezeichnet.
Demografische Daten wie Alter und Geschlecht
Je nach Produkt oder Dienstleistung, welche du anbietest, sind für dich demografische Daten wichtig. In den bezahlten sowie in den unbezahlten Suchergebnissen soll die richtige Zielgruppe hinsichtlich Alter und Geschlecht angesprochen werden.
Dies sind lediglich zwei Faktoren, welche die SERPs beeinflussen.
Für dich als Werbetreibenden ist sicher auch die Google-Suche nach dem eigenen Markennamen relevant. Oder für deinen Vorgesetzten.
Den eigenen Firmen- oder Markennamen in Google suchen
Viele meiner Kunden suchen in Google nach ihrem eigenen Firmennamen, weil sie überprüfen möchten, ob die Google Anzeige auch wirklich angezeigt wird.
In Meetings kommt oft die Frage, warum die eigene Anzeige nicht sichtbar oder weit unten auf der Folgeseite angezeigt wird.
Dieses Phänomen hat mit dem Google-Relevanz-Algorithmus zu tun. Wie ich bereits oben erklärt habe, ist das oberste Ziel von Google dem Nutzer die relevanteste Information zu bieten.
Stell dir vor dein Chef, deine Kollegen und du googeln immer nach dem entsprechenden Begriff. Die Anzeige wird euch angezeigt, aus Kostengründen klickt ihr diese aber nicht an. Was passiert nun?
Google denkt sich, dass die Anzeige für euch nicht relevant ist und zeigt sie deshalb nicht oder sehr weit unten an.
Konkret: Wenn ich nach unserem Produkt „Master of Search“ suche, aber nie auf die Anzeige klicke, hat Google das Gefühl, mir nicht das richtige anzuzeigen.
Google wird diese Anzeige quasi herabstufen und du bekommst andere oder verzerrte Suchergebnisse als andere Google-User präsentiert.
Schauen wir dann bei diesem Kunden in die Daten von Google, sehen zu 90 % dasselbe Ergebnis. Die Anzeige steht immer auf den Top-Positionen.
Merke: Infolge der personalisierten Suche ist dein Ergebnis nicht zwangsläufig dasselbe, wie es die Mehrheit der Google-Nutzer sieht.
Mit verschiedenen Tools ist es möglich, dir die korrekten Suchergebnisse anzeigen zu lassen.
Diese verrate ich dir nun.
Die personalisierte Suche kann ihre Vorteile haben. Was nun, wenn du aber ein exaktes Google Ranking sehen möchtest? Ich zeige dir drei mögliche Varianten auf, um ein neutrales Suchergebnis zu erhalten.
Personal Web Search oder kurz PWS heißt das Zauberwort. Dabei handelt es sich um einen kurzen Zusatz, den du der URL in der Adresszeile hinzufügst.
Wie der Zusatz lautet?
Ganz einfach und kurz. ?pws=0 bzw. meist als weiteren Parameter &pws=0 (wenn das ? schon in der URL enthalten ist).
Die einfachste Methode diesen zusätzlichen Parameter zu verwenden, ist es die Google Suchseite aufzurufen und den Zusatz anzuhängen.
Bspw. https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=master+of+search&pws=0
Danach suchst du ganz einfach wie immer nach dem gewünschten Suchbegriff.
Der PWS Parameter weist Google an, dass du keine personalisierte Suche haben willst.
Dies ist meine favorisierte Methode. Als Werbetreibender hast du logischerweise ein Google Ads-Konto und mit dem Tool der Anzeigenvorschau- und Diagnose kannst du weltweit die Google-Suchergebnisse auf Desktop-Computern, Tablets oder Smartphones simulieren.
Die Google-Suchergebnisseiten sind dabei neutral dargestellt. Genauso wie wenn ein Nutzer die Suchergebnisse erhält, der keine Informationen in Google gespeichert hat. Also keine Klicks, demografische Daten oder Interessengebiete sind gespeichert.
Wenn du eine Autowerkstatt in München suchst, simuliert Google die Suchergebnisseite für das entsprechende Ausgabemedium.
Die dritte Methode, die ich dir heute zeigen will, ist die Verwendung einer neutralen Suchmaschine. Wie wir gesehen haben ist Google nicht neutral, sondern gibt die Suchergebnisse personalisiert aus.
Aber wer bietet eine neutrale Suchmaschine an? Weder Bing noch Yahoo bieten als Standard Suchergebnisse, die nicht personalisiert sind und bieten das anonyme Surfen.
Die Lösung, die gut und schnell funktioniert, ist die Nutzung von startpage.com.
Wie gehabt gibst du im Suchschlitz dein Keyword für die Suchanfrage ein und schon liefert dir das Tool neutrale Suchergebnisse und unverfälschte Rankings.
Diese Suchmaschine speichert keine persönlichen Daten oder trackt auch nicht deine Suchanfragen. Es gibt inzwischen auch eine Browser-Erweiterung für Firefox und Chrome.
Gerade wenn du deine Marke oder Firmennamen googeln möchtest um die Position in den bezahlten oder unbezahlten Suchergebnissen zu sehen, hilft dir nur eine neutrale Suche.
Gut die Hälfte aller Nutzer von Google verwenden ein Google-Konto, welches kostenlos erstellt werden kann. Das Konto ist schnell eröffnet. Lediglich eine E-Mail-Adresse und Passwort sind nötig und schon kannst du mit diesem Log-in alle Google-Produkte nutzen.
Sicher hast auch du schon ein Google-Konto.
Nutzt du nun die Google Suche und suchst häufig nach neuen Investitionsmöglichkeiten, wird Google dich in die Kategorien "Investoren" und "Investitionen" einsortieren.
Suchst du häufig nach Futter, Spielzeug oder für die Gesundheit deiner Katze, wird Google dich als Katzenbesitzer einordnen.
So gibt es über 700 verschiedene Interessen- und Themenkategorien, in welche Google dich aufgrund deines Suchprofils einsortiert. Diese Interessensprofile werden nicht nur mit der Google Suche, sondern auch auf YouTube erstellt. YT gehört ja bekanntlich auch zum Google Konzern...
Kurzum: Alles was du mit Google Produkten tust, kann verwertet werden, damit ein persönliches Profil von dir erstellt werden kann.
Google zeichnet deine Interessen auf damit dir die für dich relevantesten Suchergebnisse angezeigt werden. Wie wir eingangs gesehen haben, ist dies das oberste Ziel von Google.
Ich möchte hier auch gar nicht sagen, dass das per se schlecht sei. Ich habe lieber relevante Anzeigen und Ergebnisse als irgendwas. Es ist aber wichtig dir in diesem Artikel zu vermitteln wie das funktioniert.
Als Werbetreibender kannst du direkt auf diese Interessenkategorien zurückgreifen. Dies hilft dir beim Erstellen der Werbeanzeige gezielt Nutzer anzusprechen, bspw. mit Interesse an Automobilen im Luxusbereich oder eben Katzen oder Investitionsmöglichkeiten.
Suchst du also häufig nach Autos im Luxusbereich, wird Google dir entsprechend gezielt solche Anzeigen basierend auf deinen Interessen ausgeben. Dabei spielt dann eben eine Rolle, ob du männlich oder weiblich bist. Neben dem Geschlecht ist auch die Altersgruppe wichtig und Google versucht dich aufgrund deiner Suche und Angaben in eine entsprechende Altersgruppe einzuordnen.
Als Werbetreibender kannst du deine Kampagnen entsprechend steuern. Als Beispiel ist es so möglich Studenten oder junge Menschen, die noch in der Ausbildung sind auszuschließen, da sie für deine Dienstleistung oder dein Produkt nicht interessant und auch nicht interessiert sind.
In deinem Google Ads Konto kannst du diese Interessenkategorien und demografischen Angaben auswerten und sehen wie deine Anzeige performt hinsichtlich Conversion Rate und Klickrate etc.
Dies findest du im Reiter Zielgruppen.
Google geht das Thema Datenschutz und Personalisierung immer mehr an und wird vermutlich auch das Remarketing abschaffen.
So hat Google kürzlich auch das Google Ads Privacy Hub gestartet, mit dem du auch Einstellungen vornehmen kannst.
Als Nutzer möchtest du vielleicht deine personalisierte Werbung deaktivieren oder anpassen. Dies kannst du in deinem Google Konto in den Einstellungen für Werbung machen. Selbst falls du nicht verändern möchtest, ist es interessant zu sehen, wie Google dich sieht, also welches Profil von dir erstellt wurde.
Deine Daten können natürlich verfälscht sein, wenn dein Partner oder die Kinder mit demselben Account surfen. Vielfach ist es so, dass wenn ich mit Kunden Schulungen durchführe und wir diese Profile anschauen, der Kunde überrascht ist, wie treffend die demografischen Angaben sowie die Interessen aufgelistet sind.
Auf der Seite zu den Werbeeinstellungen (Ads Settings) kannst du die personalisierte Werbung ausschalten.
Auch kannst du sensible Werbekategorien wie Alkohol, Dating und Glücksspiele von den Werbeanzeigen ausschließen.
Dies funktioniert zwar nicht 100 %. Vor allem, wenn du selbst wieder eine entsprechende Suche startest, wird Google es nicht verhindern können, dir entsprechende Werbung anzuzeigen.
Google personalisiert Inhalte, damit dir das relevanteste Ergebnis gezeigt werden kann. Egal, ob du privat eine Suche tätigst oder als Werbetreibender.
Hinterfrage immer das Suchergebnis.
Dies kann sehr von Faktoren wie bisherigen Suchanfragen, besuchten Webseiten, deinem Standort aber auch das genutzte Gerät oder von deinem Alter und Geschlecht abhängen.
Als Werbetreibender ist es wichtig zu wissen, dass diese personalisierten Suchergebnisse existieren und zu verstehen, wie sie funktionieren.
Meine Kunden suchen oft ihre Werbeanzeigen ohne aber darauf zu klicken. Dies kann zur Folge haben, dass die Anzeige heruntergestuft wird in der Ansicht für den Kunden.
Der Einsatz der im Artikel erwähnten Tools bringt aber oft zutage, dass die Anzeigen zu über 90 % korrekt ausgegeben werden.
Übrigens: Das kannst du auch mit Hilfe der Google Ads-Spalten "Anteil an möglichen Impressionen" und "Impressionen oberste Position" gegenprüfen.
Wenn du für dich persönlich konkrete Tipps haben möchtest, dann vereinbare gern ein erstes gratis Strategiegespräch und wir schauen, ob und wie wir dir weiterhelfen können.
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