CSS-Partner bei Google Shopping: Die Wahrheit über die versprochene 20 % CPC-Ersparnis

• • •

Du bekommst täglich E-Mails und Anrufe von CSS-Partnern? "Garantierte 20% CPC-Ersparnis bei Google Shopping" und "Steigere deine Kampagnen um plus 20 Prozent" sind die Standard-Versprechen. Bevor du unterschreibst, solltest du die ganze Wahrheit kennen. Unsere aktuellen Tests und die rechtlichen Hintergründe zeigen: Die beworbenen Vorteile funktionieren oft nicht mehr – und du riskierst sogar erhebliche Nachteile.

Was sind CSS-Partner und warum gibt es sie überhaupt?

CSS steht für "Comparison Shopping Service" – auf Deutsch: Preisvergleichsportale. A

nbieter wie Smarketar, Keku, Adference, Product Hero oder Shopping24 ermöglichen es dir, deine Shopping-Anzeigen nicht direkt über Google, sondern über ihren Kanal zu schalten.

Das System siehst du bereits, wenn du bei Google nach Produkten suchst:

  • Ein Smartphone von Shopping24 über Shop Galaxus
  • Artikel von Shop Jakob über Product Hero
  • Direkter Google-Eintrag von Zox
  • Weitere Einträge über Smarketar, Kubiro, Adference

Aber hier wird es interessant: Diese CSS-Partner existieren nicht, weil sie eine bessere Performance bieten. Sie existieren, weil Google zu einer der höchsten Kartellstrafen der Geschichte verurteilt wurde.

Die 2,42 Milliarden Euro Geschichte: Warum Google CSS-Partner schaffen musste

Der Kartellfall, der alles veränderte

Am 27. Juni 2017 verhängte die Europäische Kommission eine Rekordstrafe von 2,42 Milliarden Euro gegen Google. Der Vorwurf: Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung bei Google Shopping.

Die Fakten aus der EU-Entscheidung:

  • Google hielt über 90% Marktanteil bei Suchmaschinen im Europäischen Wirtschaftsraum
  • Google bevorzugte systematisch den eigenen Preisvergleich in den Suchergebnissen
  • Konkurrierende Preisvergleichsdienste wurden in den Suchergebnissen massiv benachteiligt
  • Dies führte zu drastischen Traffic-Verlusten bei der Konkurrenz

Googles Notlösung: Das CSS-Programm

Google hatte nur 90 Tage Zeit, um das Verhalten zu ändern – oder weitere Strafen von bis zu 5% des täglichen Konzernumsatzes zu riskieren. Die Lösung: Das CSS-Programm wurde aus der Not heraus geboren.

Um das Programm schnell zum Laufen zu bringen, fuhr Google massive Anreize:

  • Extrem hohe Provisionen für Agenturen beim Aufbau von CSS-Partnern
  • Bis zu 20% CPC-Vorteil als Lockmittel für Werbetreibende
  • Umfangreiche technische Unterstützung beim Aufbau der Plattformen

Das Entscheidende: Diese Anreize waren nie als dauerhafte Performance-Verbesserung gedacht, sondern als rechtliche Absicherung und Marktöffnung.

Die aktuelle Realität: Warum die 20% oft nicht mehr funktionieren

Unsere Test-Ergebnisse sprechen eine klare Sprache

In unseren Tests der letzten Monate sehen wir bei immer mehr Kunden schwarz auf weiß: Der CPC bewegt sich exakt 0%. Nicht 20%, nicht 15%, nicht 10% – gar nichts.

Warum ist das so?

  1. Mission erfüllt: Google hat die rechtlichen Anforderungen erfüllt. Es gibt genug CSS-Partner im Markt.
  2. Anreize weggefallen: Die ursprünglichen Bonus-Programme von Google sind größtenteils eingestellt.
  3. Marksättigung: Bei umkämpften Keywords gibt es bereits so viele CSS-Partner, dass Google keine zusätzlichen Anreize mehr setzen muss.

Wann funktionieren die 20% möglicherweise noch?

Unsere Analyse zeigt: In sehr spezifischen Bereichen kann es noch Vorteile geben:

  • Nischenmärkte mit wenigen Anbietern
  • Neue Produktkategorien, wo Google noch Marktanteile gewinnen will
  • B2B-Bereiche mit geringer Shopping-Konkurrenz

Aber: Diese Vorteile sind temporär und können jederzeit wegfallen, sobald Google genügend Partner in diesen Bereichen hat.

Die versteckten Kosten: Warum du oft draufzahlst

Kostenvergleich: CSS-Partner vs. Google direkt

Beispielrechnung für 10.000€ monatliches Shopping-Budget:

CSS-Partner:

  • Werbebudget: 10.000€
  • Grundgebühr CSS-Partner: 150-300€/Monat
  • CPC-Ersparnis: 0% (aktuelle Realität)
  • Gesamtkosten: 10.150-10.300€

Google direkt: 

  • Werbebudget: 10.000€
  • Grundgebühr: 0€
  • Gesamtkosten: 10.000€

Ergebnis: Du zahlst 1,5-3% mehr bei gleichem Ergebnis.

Die versteckten Folgekosten

  1. Setup-Aufwand: Migration der Produktdaten, neue Kontostrukturen
  2. Vertragslaufzeiten: Meist 12-24 Monate mit Kündigungsfristen
  3. Doppelter Administrationsaufwand: Kontakt zu CSS-Partner UND Google bei Problemen

Kontrollverlust: Was du wirklich riskierst

1. Support-Chaos: Der Pingpong-Effekt

Problem: Deine Shopping-Anzeigen funktionieren nicht?

Bei Google direkt:

  • Ein Ansprechpartner
  • Direkter Zugang zu Google-Experten
  • Schnelle Problemlösung

Bei CSS-Partner:

  • CSS-Partner sagt: "Das ist ein Google-Problem"
  • Google sagt: "Das müssen Sie mit Ihrem CSS-Partner klären"
  • Du bleibst im Pingpong hängen

2. Feature-Nachteile: Immer einen Schritt hinterher

Google testet ständig neue Shopping-Features. Aktuelle Beispiele:

YouTube Shopping-Integration:

  • Direkte Google-Kunden: Sofortiger Zugang
  • CSS-Partner: Oft monatelang später oder gar nicht

Performance Max Kampagnen:

  • Direkte Integration bei Google
  • CSS-Partner: Eingeschränkte Funktionalität

Local Shopping-Features:

  • Google My Business Integration
  • CSS-Partner: Oft nicht verfügbar

3. Datenhoheit: Wem gehören deine Insights?

Bei CSS-Partnern hast du oft keinen direkten Zugang zu:

  • Detaillierten Performance-Daten
  • Suchbegriff-Analysen
  • Conversion-Tracking-Details

Das bedeutet: Du bist abhängig von dem, was der CSS-Partner dir zeigt.

Die CSS-Partner Marketing-Maschinerie: Wie du erkennst, dass du angesprochen wirst

Typische Verkaufsargumente und die Realität dahinter

"Bis zu 20% CPC-Ersparnis garantiert!"

  • Realität: "Bis zu" bedeutet auch 0%. Keine echte Garantie.

"Kein Risiko, kostenlos testen!"

  • Realität: Setup-Aufwand, Vertragslaufzeiten, Migrationskosten.

"Verbessern Sie die Leistung Ihrer Produktanzeigen!"

  • Realität: Performance-Verbesserung kommt durch Optimierung, nicht durch den Kanal.

"Premium CSS-Partner mit direktem Google-Zugang!"

  • Realität: Auch "Premium"-Partner haben die gleichen Einschränkungen.

Die aggressive Vertriebsstrategie

CSS-Partner sind extrem vertriebsaktiv, weil:

  • Die ursprünglichen Google-Boni weggefallen sind
  • Sie neue Einnahmequellen brauchen
  • Der Markt immer härter umkämpft wird

Du erkennst CSS-Partner-Werbung an:

  • Übertriebene CPC-Ersparnisversprechen
  • "Sofort umstellen" Druck
  • Focus auf Kosten statt Performance
  • Wenig Details über mögliche Nachteile

Was Google wirklich über CSS-Partner denkt

Die offiziellen Aussagen vs. die Realität

Google offiziell: "CSS-Partner bieten Werbetreibenden mehr Auswahl und Flexibilität."

Die Realität: Google musste CSS-Partner einführen, um eine noch höhere Kartellstrafe zu vermeiden. Es war eine rechtliche Notwendigkeit, keine freiwillige Verbesserung.

Indizien dafür:

  • Keine proaktive Bewerbung von CSS-Partnern durch Google
  • Reduzierte Boni und Anreize
  • Neue Features kommen zuerst bei direkten Kunden

Für wen CSS-Partner trotzdem funktionieren können

Die wenigen Ausnahmen

1. Absolute Nischenmärkte

  • Sehr spezielle B2B-Produkte
  • Neue Produktkategorien mit wenig Konkurrenz
  • Regionale Märkte mit geringer Shopping-Penetration

2. Sehr große Werbebudgets

  • Über 50.000€/Monat Shopping-Spend
  • Verhandlungsmacht bei CSS-Partner-Gebühren
  • Eigene Account-Manager bei CSS-Partner

3. Spezielle Vertragssituationen

  • Bereits bestehende Agentur-Pakete
  • Kombinierte Leistungen (SEO + CSS)
  • Keine Grundgebühren durch Volumen

Die besseren Alternativen: Echte Performance-Steigerungen

Statt CSS-Partner: Investiere in echte Optimierungen

1. Produktdaten-Optimierung

  • Titel-Optimierung: 15-30% CTR-Steigerung möglich
  • Produktbilder: Professionelle Bilder erhöhen Conversion um 25%
  • Produktbeschreibungen: Relevante Keywords für bessere Sichtbarkeit

2. Kampagnenstruktur-Verbesserungen

  • PMAX zu Standard Shopping: Mehr Kontrolle, bessere Performance
  • Negative Keywords: 10-20% Kosteneinsparung durch irrelevante Traffic-Reduktion
  • Gebotsstrategien: Ziel ROAS statt "manueller CPC" oder "Klicks maximieren" für profitablere Ergebnisse

3. Tracking und Attribution

  • Enhanced E-Commerce: Vollständige Customer Journey Sichtbarkeit
  • Cross-Device Tracking: Verstehe deine echten Conversion-Pfade
  • Profit-basierte Gebote: Gebote basierend auf echtem Gewinn, nicht nur Umsatz (Marge)

Beispiel aus unserer Praxis:

Kunde: Online-Shop für Elektronik

Problem: Hohe Kosten, niedrige ROAS

Lösung: Produktdaten + Kampagnenstruktur optimiert

Ergebnis:

  • 35% niedrigere CPC (durch bessere Relevanz)
  • 45% höhere Conversion Rate
  • 60% bessere ROAS

Diese Verbesserungen sind:

  • Nachhaltig und dauerhaft
  • Unabhängig von externen Partnern
  • Messbar und nachvollziehbar
  • Ohne zusätzliche monatliche Kosten

Google Shopping Trends: Worauf du wirklich achten solltest

Die wichtigen Entwicklungen

1. AI-Integration

  • Performance Max: KI-gesteuerte Kampagnen-Optimierung
  • Smart Bidding: Automatische Gebotsanpassungen in Echtzeit
  • Produktempfehlungen: KI schlägt profitable Produktgruppen vor

2. Visual Shopping

  • Google Lens Integration: Bildersuche wird wichtiger
  • 3D-Produktansichten: Höhere Conversion durch bessere Produktdarstellung
  • AR-Features: Virtual Try-On für bessere Kaufentscheidungen

3. Local Shopping

  • Google My Business Integration: Lokale Verfügbarkeit wird wichtiger
  • Same-Day Delivery: Schnelle Lieferung als Wettbewerbsvorteil
  • In-Store Pickup: Online bestellen, im Laden abholen

Fazit: Diese Trends erfordern direkte Google-Integration. CSS-Partner hinken oft Monate hinterher.

Rechtliche Entwicklungen: Was sich ändern könnte

Aktuelle EU-Initiativen

Digital Services Act (DSA):

  • Mehr Transparenz bei Algorithmen
  • Stärkere Nutzerrechte
  • Potentielle Auswirkungen auf Shopping-Anzeigen

Digital Markets Act (DMA):

  • Weitere Einschränkungen für Google
  • Mögliche neue Verpflichtungen für CSS-Partner
  • Ungewisse Zukunft des CSS-Programms

Was das für dich bedeutet

Die rechtlichen Rahmenbedingungen können sich schnell ändern. Bei CSS-Partnern gehst du das Risiko ein, dass:

  • Das gesamte CSS-System überarbeitet wird
  • Deine Verträge angepasst werden müssen
  • Du erneut migrieren musst

Bei Google direkt bleibst du flexibler für zukünftige Änderungen.

Handlungsempfehlungen: Was du jetzt tun solltest

Sofortmaßnahmen für bessere Shopping-Performance

1. Performance-Audit deiner bestehenden Kampagnen

  • Analyse der aktuellen ROAS
  • Identifikation von Optimierungspotenzialen
  • Bewertung der Produktdatenqualität

2. Professionelle Kampagnenstruktur aufsetzen

  • Trennung von Brand-, Marken- und Generic-Kampagnen
  • Negative Keyword Listen aufbauen
  • Gebotsstrategien auf Profit ausrichten

3. Tracking-Verbesserungen

  • Enhanced E-Commerce implementieren
  • Cross-Device Tracking aktivieren
  • Offline-Conversions verknüpfen

Langfristige Strategie

1. Kontinuierliche Optimierung etablieren

  • Monatliche Performance-Reviews
  • A/B-Tests für Produktbilder und -titel
  • Regelmäßige Keyword-Analyse

2. Auf Google-Innovationen vorbereitet bleiben

  • Performance Max Kampagnen testen
  • Visual Shopping Features nutzen
  • Local Shopping Integration prüfen

3. Unabhängigkeit bewahren

  • Direkte Google-Beziehung pflegen
  • Inhouse-Expertise aufbauen
  • Flexible Kampagnenstrukturen halten

Fazit: Die unangenehme Wahrheit über CSS-Partner

CSS-Partner entstanden nicht aus dem Wunsch heraus, dir bessere Performance zu bieten. Sie entstanden, weil Google eine 2,42 Milliarden Euro Strafe vermeiden musste. Die versprochenen 20% CPC-Ersparnisse funktionieren in der Realität oft nicht mehr.

Die Fakten sprechen für sich:

  • Zusätzliche Kosten durch Grundgebühren
  • Kontrollverlust bei Support und neuen Features
  • Keine nachweisbaren Performance-Vorteile bei den meisten Produktkategorien
  • Abhängigkeit von einem weiteren Dienstleister

Meine klare Empfehlung: Investiere die Zeit und das Geld, die du für CSS-Partner ausgeben würdest, in echte Optimierungen deiner Shopping-Kampagnen. Die Ergebnisse sind nachhaltiger, messbar und unter deiner Kontrolle.

Deine nächsten Schritte:

  • Analysiere deine aktuelle Performance ehrlich und datenbasiert
  • Identifiziere echte Optimierungspotentiale in deinen Kampagnen
  • Investiere in professionelle Optimierung statt in CSS-Partner-Gebühren
  • Bleibe bei Google direkt für maximale Flexibilität und Kontrolle


Du willst wissen, welche konkreten Optimierungspotentiale in deinen Shopping-Kampagnen stecken? 

Wir analysieren deine aktuelle Performance und zeigen dir, wo echte Verbesserungen möglich sind – ohne CSS-Partner-Umwege und mit messbaren Ergebnissen. 

Schreibe mir einfach eine Nachricht und wir schauen, ob und wie ich am besten unterstützen kann. 


Melde dich jetzt zum Google Ads Kurs an:

Sichere dir zusätzlich jetzt den exklusiven Report 📥 zum Herunterladen 📥 und mache Schluss mit Geldverschwendung.

Autor

ProvenExpert Banner

Noch keine Kommentare vorhanden

Was denkst du?

Copyright 2025 Christoph Mohr | Alle Rechte vorbehalten | Informationen zum Datenschutz | Impressum


Dieses Blog basiert auf der Inbound Marketing-Plattform Chimpify

Melde dich jetzt zum Google Ads Kurs an:

Sichere dir zusätzlich jetzt den exklusiven Report 📥 zum Herunterladen 📥 und mache Schluss mit Geldverschwendung.